Jeder Passant oder Passantin erzählt mir eigene Geschichten mit dem Bahnhof, ein Fahrradfahrer fuhr vorbei und rief: Das knackt! Viele bedanken sich. Eine ältere Dame beklagte sich, dass der Fahrstuhl immer noch nicht fertig ist und meinte. Ich brauche keine Kunst, ich will nur S-Bahn fahren. Na das wolln wir doch mal sehen.
Dienstag, 29. Juni 2010
So, alles ist vorbereitet für die Eröffnung morgen nachmittag um 17.00 Uhr! Riesige Poster von historischen Fotos hängen an den Seiten des Treppenaufgangs. Die 35 Aluminiumplatten der Kinder sind an beiden Seiten der Unterführung angebracht. Die Spundwände wieder frisch gestrichen. in letzter Minute hat die deutsche Bundesbahn eine Wand verputzt und gestrichen, morgen früh können die letzten Platten dort gehängt werden. Sie zeigen die Gesichter aller Kinder, die mitgewirkt haben, ganz im Stil von Polkes Menschenschlange. Daneben werden zwei leere Platten aufgehängt für die Sprayer! Sie sollen auch ihren Spass haben und wir bauen darauf, dass sie Respekt zeigen vor den Bildern anderer!
Samstag, 12. Juni 2010
Unser großes Vorbild für die Bahnhofsbilder, Sigmar Polke, starb Freitag nacht. Wir verneigen uns vor dem Erneuerer der Malerei, dem Alchimisten, Zauberer und Clown. Sein Werk hat die Kinder und uns zu neuen Möglichkeiten inspiriert.
Es ist nur noch knapp eine Woche Zeit, um alle Bilder auf den großen Aluminiumplatten zu vollenden. Dann werden sie mit Bootslack versiegelt. Am 21. Juni kommt das Hausmeisterteam der Deutschen Bahn, um sie aufzuhängen. Die Einladungen zur Eröffnung, die kleinen Samentütchen, sind verschickt Alle Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die Gemeindewerke suchen fieberhaft nach Strom, der Schulverein nach Waffeleisen. Eine Kunstlehrerin arbeitet für zwei, das ganze Wochenende durch. Die Kinder malen bis zum Stillstand der Pupillen. Die Schulband bereitet sich auf einen legendären Gig vor, die singstars freuen sich ebenfalls. Das Jugendzentrum macht die Musikanlage fit, die Garage leer und Werbung für die nächste Aktion: Unseren Workshop mit Sven Backstein. Die großen Plakate mit den historischen Fotos sind gedruckt und warten in einer Rolle im Büro der Fachbereichsleitung auf den Einsatz eines ästhetisch begabten Kleistermannes. Das Büro für Öffentlichkeitsarbeit im Rathaus hat zehn Arme wie Shiva und ist bis Mitternacht im Einsatz.
Nur die Projektleitung nimmt jetzt eine Auszeit.
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