Montag, 16. August 2010

Schlechte Nachrichten von der Finanzfront: Die Hamburg-Mannheimer-Stiftung, jetzt Ergo Versicherungsgruppe, hat uns ausjuriert. Wir müssen unsere Verbindungen zur Wirtschaft verbessern, die Anerkennung bei Kulturinstitutionen klappt wesentlich besser! Nun wird es eng für die nächsten Bauabschnitte und wir suchen dringend Paten für unsere Chillsteine. Einer von ihnen kostet ungefähr 450 Euro, ab einer Spende von 50 Euro wird der Name auf dem Stein verewigt.
So wird ordentlich geschnappgurtet, damit die Reise losgehen kann!
Jessica Wisch und die Tücke des Objekts
Daniela Spitzar und der Hubwagen aus dem Rathaus
Jetzt brauchen wir euch nicht mehr! Erstmal...

Exclusiv darf einer auf
der Schaufel reisen
In der Schule angekommen
Ups, einer ist weggerollt...
Da liegen sie brav aufgereiht und warten auf ihre Bemalung

Sonntag, 8. August 2010




Transport der Betonobjekte

Wie kommen 14 Rohformen der Chillsteine für den Halstenbeker Bahnhof, das Stück ca. 170 kg schwer, von A nach S? (Aus dem A23 an die Schule?)

Nachdem unsere „Eumel“ bei glühender Hitze gebaut wurden und 4 Wochen in der Garage zum Trocknen ausgeruht hatten, traten sie am 5. August ihre beschwerliche Reise auf den Schulhof an. Diesmal im strömenden Regen. Der Halstenbeker Unternehmer Karsten Sohrt hatte seine großzügige Hilfe angeboten- er ahnte wahrscheinlich nicht, wie heftig diese Aktion wirklich werden sollte. Denn außer ihm stand an „manpower“ wenig zur Verfügung in den Schulferien. Eher „womanpower“: Jessica Wisch, die Leiterin des A 23 und Daniela Spitzar, Ortsjugendpflegerin der Gemeinde und Projektleiterin für das Bahnhofserwachen.

Die recht kugeligen „Samenkorn“ - und „Keimlingsformen“ mussten auf ihren Paletten (auch Spenden von Karsten Sohrt und dem Gartenbauunternehmen Voss) festgezurrt werden, um dann mit einem Hubwagen (Leihgabe aus dem Rathaus) und einem Radlader (Firma Sohrt) auf einen Anhänger gehoben werden zu können.

Frau Wisch und Frau Spitzar hatten angeboten, am Tag vor dem Transport das Sichern der Ladung vorzubereiten. Nicht wissend, dass sogenannte „Schnappgurte“ weder günstig zu erwerben noch für Pädagoginnen leicht verständlich in der Handhabung sind. Der Baumarkt Lüchau half mit einem Mengenrabatt, vielen Dank! Aber die Beschreibung der „Ladungs-Sicherungsgurte“ gab keinen wirklich brauchbaren Hinweis darauf, wie sie denn einzufädeln waren und wie beide Damen sofort entsetzt bemerkten: es war auch gar keine Abbildung bei der Gebrauchsanweisung! Also wurde wild drauflos gebunden und gedreht und geknotet und durch alle möglichen Ösen gezogen. Die ersten Objekte sahen eher aus wie als Geschenk verpackt und nicht wirklich fest vertäut. Im Hafen ist das Laschen der Ladung ein Beruf, wir wissen jetzt warum!

Vielleicht ist aber auch die Schnappgurt-Technik eher für Männerhirne gedacht, denn es ist so einfach, dass Frauenhirne darauf nie gekommen wären. Gerade einmal durchziehen, keine Strickmuster! Wir danken Karsten Sohrt für seine unendliche Geduld, die Tüdelei wieder aufzulösen und das nicht nur einmal.

Als die erste Ladung auf dem Anhänger war und noch eine extra Kugel vorne auf der Gabel ganz exclusiv auf dem Radlader mitreisen durfte, ging es langsam im Konvoi den Neuen Weg entlang. Die Ladungs-Sicherung-Spezialistinnen mit dem Auto hinterher. Und schon vor der ersten Ampel rollte ihnen eine Kugel entgegen, die sich komplett von der Palette gelöst hatte, zum Glück aber noch auf dem Anhänger blieb. Das Abladen an der Schule hatte auch so seine Tücken.

Nachdem in Absprache mit der neuen Schulleitung ein geeigneter Platz gefunden war, mussten nur noch die großen Fahrzeuge ihren Weg dahin finden. Hausmeister Rüdiger Günther war zum wiederholten Male eine große Hilfe

Beim letzten Durchgang (insgesamt 4 Transporte) fiel eine Kugel vom Radlader, aber jetzt wissen wir es, sie sind stabil gebaut, nichts passiert. Eine Kugel hatte sich klammheimlich zwischen zwei Transporten auf dem Schulhof von ihrer Palette entfernt, wurde aber sanft und gezielt vom geübten Fahrer des Radladers wieder zurückgeschubst.

Und nun liegen sie dort, unsere 14 Chillsteine, als könnten sie kein Wässerchen trüben. Wenn die Schule wieder öffnet, sind sie wie von Zauberhand dorthin geflogen und bereit, von den Schülerinnen und Schülern bemalt zu werden. Aber die Zauberhände haben Schwielen und Risse und die Fingernägel sind bis zur nächsten Eröffnungsfeier hoffentlich auch wieder heil.

Unser größter Dank gilt Karsten Sohrt, der beim Abschied die Idee für einen neuen Volkshochschulkurs hatte: Transportsicherung und Anlegen von Schnappgurten. Frau Wisch und Frau Spitzar schlagen eine Unterrichtseinheit von mindestens 3 Abenden vor, mit praktischen Übungen natürlich.







Hübsch anzusehen unser Geschenk!
Wenn es soweit ist und alles auf den Bahnsteig gebracht wird, können wir es vielleicht schon besser!

Sonntag, 1. August 2010

Bahnhofserwachen 2. Bauabschnitt

Betonkünstler aus Hessen unterrichtet im A 23



Nur ein paar Tage nach der großen Eröffnungsfeier für die Künstlerische Gestaltung der Unterführung Hagenwisch hieß es schon wieder die Arbeitshandschuhe anziehen und ran an den Beton. Denn einige Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Halstenbek hatten sich zusammen mit ihren Kunstlehrerinnen Meike Giesel und Jutta Sass in der letzten Woche vor den Ferien vorgenommen, die „Chillsteine“ für den Bahnsteig der S-Bahn Station zu bauen. Für die Leitung des Workshops konnte Projektleiterin Daniela Spitzar den „Betonbaukünstler“ Sven Backstein aus Idstein in Hessen „einkaufen“. Dies war mit der Finanzspritze des „Kulturaktiv“ Programmes des Landes Schleswig-Holstein möglich. Und ein Fachmann tut not, wenn es um Kunst geht, die auch als Sitzmöbel funktionieren soll.

Zum Oberthema des Bahnhofserwachens „Wachstum“ passend, sollten die Chillsteine die Form von verschiedenen Keimlingsstadien bekommen. Über einem Gummigymnastikball wurden die Samenkorn-Formen aus Spezialmörtel hohl aufgebaut, dann mit Feinmörtel ausgearbeitet und später mit verschiedenen Zement-Mischungen gefüllt. Sie wiegen inzwischen ca. 170 kg pro Stück und müssen noch einige Wochen trocknen, bevor sie an der Schule bemalt werden können und später auf dem Bahnsteig festgeschraubt werden. Hierzu sind jetzt schon dicke Stahlrohre mit einbetoniert worden.

Die Mischmaschinen, die Sven Backstein mitgebracht hatte, liefen heiß bei 36 Grad im Schatten auf dem Hof des „A 23 – Haus für Jugend und Kultur“. Und auch der Schweiß floss erheblich bei etwa 15 Jugendlichen, 2 Lehrerinnen, Jessica Wisch und Freimut Falk vom Jugendzentrum und Daniela Spitzar. Wie gut, dass man da die Angebote des Jugendzentrums für ein bisschen Entspannung zwischendurch und für das leibliche Wohl nutzen konnte. Alllzu viel Zeit blieb dafür aber nicht, denn das Ziel war sportlich: 16 Sitzgelegenheiten sollten fertig gestellt werden.

Am Freitag gingen alle jugendlichen Teilnehmer/innen zufrieden mit ihrer großartigen Arbeit in die Ferien, frei nach dem Slogan des unermüdlichen Lehrmeisters Sven Backstein: Beton macht glücklich!



Von der Aktion bei glühender Hitze mussten wir uns alle erstmal erholen, deshalb etwas verspätet die Bilder für den blog.





Wir haben errechnet, dass jeder Betonchillstein etwa 400 Euro gekostet hat und dafür suchen wir natürlich wieder Sponsoren! Es können Patenschaften für die Sitzgelegenheiten übernommen werden, ab 50,- € wird der Name des Spenders oder der Spenderin auf dem Stein erscheinen.